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Vom 16. Juli bis zum 4. September zeigt die Stiftung Moritzburg einen Teil der Stefan-Moses-Retrospektive des Fotomuseums im Münchner Stadtmuseum, die zuletzt im Hygiene-Museum Dresden zu sehen war. Die Auswahl für die Ausstellung in der Moritzburg umfasst 139 Photographien. Dabei handelt es sich um die fünf Kapitel, die sich auf verschiedene Weise mit dem Thema Deutschland auseinandersetzen und dafür unterschiedliche Arten des photographischen Portraits einsetzen.

Zum Thema "Deutsche-West" stellt der Photograph unbekannte Menschen, denen er begegnet, vor ein großes graues Tuch, in ihrer Arbeits- oder Alltagskleidung. Durch die inszenierte Isolation von ihrer Umgebung treten Körpersprache, Accessoires, kurz, das Besondere an den Portraitierten stärker hervor. In der Gesamtheit entsteht eine Art Querschnitt durch die bundesdeutsche Gesellschaft der sechziger bis achtziger Jahre.

Mit der gleichen Methode ergänzt er nach dem Mauerfall 1961 sein Gesellschaftsportrait um "Deutsche-Ost" während der beiden Jahre 1990 und 1991.

In der Langzeitserie "Die großen Alten", die er seit den sechziger Jahren immer wieder erweitert, photographiert Stefan Moses Prominente, vor allem Künstler und Intellektuelle im Wald als gleichsam mythischen Ort der Deutschen. Diese Bilder entstehen im Wechselspiel zwischen Photograph und Photographierten, sind gemeinsame Inszenierungen.

Für die "Spiegelbilder" zog Moses mit einem großen Garderobenspiegel durchs Land, besuchte vor allem berühmte Gelehrte und bat sie, sich vor dem Spiegel per Drahtauslöser aufzunehmen. (Genau von diesem Vorgang machte der Photograph dann noch sein Bild der Situation.). Die Selbstportraits sind Selbstinszenierungen in einem von Moses vorgegebenen Rahmen.

"Künstler machen Masken" heißt ein zweites Langzeitprojekt des Photographen, das er ebenfalls seit den sechziger Jahren bis heute verfolgt. Dabei bittet er bildende Künstler in sehr kurzer Zeit eine Maske zu improvisieren und nimmt sie dann auf - Arnulf Rainer "übermalt" sich selbst, Otto Dix schaut durch die Schere usw. Oft sind es witzige Bilder, die auch zeigen, dass es für große Wirkung häufig nur geringer Mittel bedarf.

Die Ausstellung wird von einem umfänglichen Buch begleitet: "Stefan Moses. Die Monographie"

Pressetext

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Stefan Moses. Portraitphotographie
Eine Ausstellung des Fotomuseums im Münchener Stadtmuseum
Kurator: Matthias Harder