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In einer der ersten Ausstellungen zum Thema reflektiert "The Whole Earth" die Wirkungsmacht der Fotografie des Blauen Planeten, die Ende der 1960er-Jahre den "Atompilz" als Ikone der Nachkriegszeit ablöste. Der Anblick des Planeten Erde aus dem Weltall war ein welthistorisches Ereignis. Es beschwor einen umfassenden Bewusstseinswandel und förderte neue Vorstellungen der planetarischen Einheit und des "Erdsystems".

Die Ausstellung untersucht anhand einer Fülle visueller und auditiver Dokumente, mit zeitgeschichtlichen und zeitgenössischen künstlerischen Arbeiten diesen historischen Moment, sowie die daraus im Umfeld der gegenkulturellen Bewegungen entstandene, später so bezeichnete "Kalifornische Ideologie". Unter dem Eindruck der NASA-Bilder, die die Fragilität des Erdballs vor Augen führten, entstand dort in den 1960er- und 1970er-Jahren eine Allianz zwischen Hippies und Kybernetikern, Natur-Romantikern und Technologie-Verehrern, zwischen Psychedelia und Computerkultur. Sie gab entscheidende Anstöße für die Umweltbewegung ebenso wie für den Aufstieg der digitalen Netzwerk-Kultur. Motor und Ausdruck dieser Allianzen war der "Whole Earth Catalog", den Steve Jobs als analogen Vorläufers von Google bezeichnete. Der von Diedrich Diederichsen und Anselm Franke kuratierte Ausstellungsessay lotet den Einfluss dieses "Catalog" aus und reflektiert die Übertragung ökologisch-systemischer Konzepte auf Gesellschaft, Politik und Ästhetik.

"The Whole Earth. Kalifornien und das Verschwinden des Außen" ist mit der Ausstellung und der Konferenz im Juni ein wesentlicher Bestandteil des Anthropozän-Projekts 2013-2014. Mit Arbeiten von Nabil Ahmed, Ant Farm, Eleanor Antin, Martin Beck, Jordan Belson, Ashley Bickerton, Dara Birnbaum, Erik Bulatov, Angela Bulloch, Öyvind Fahlström, Robert Frank, Jack Goldstein, Nancy Holt und Robert Smithson, Lawrence Jordan, Silvia Kolbowski, Philipp Lachenmann, David Lamelas, Sharon Lockhart, Piero Manzoni, Raymond Pettibon, Adrian Piper, Robert Rauschenberg, Richard Serra, Alex Slade, Jack Smith, Josef Strau, The Center for Land Use Interpretation, The Otolith Group, Suzanne Treister, Andy Warhol, Bruce Yonemoto u. a.

WHOLE EARTH KONFERENZ 21.-22.6.2013 mit Mercedes Bunz, Katja Diefenbach, Erich Hörl, Tom Holert, Fred Turner u. a. Das Symposium nimmt das Erbe des "Whole Earth Catalog" in den Blick. Die Beiträge untersuchen die Dialektik von Macht und Widerstand unter dem Imperativ eines ökologischen Denkens.

The Whole Earth. Kalifornien und das Verschwinden des Außen wird gefördert vom Hauptstadtkulturfonds.

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Anthropozän-Projekt 2013-2014:

The Whole Earth
Kalifornien und das Verschwinden des Außen
Kuratoren: Diedrich Diederichsen, Anselm Franke

Künstler: Nabil Ahmed, Ant Farm , Eleanor Antin, Martin Beck, Jordan Belson, Ashley Bickerton, Dara Birnbaum, Eric Bulatov, Angela Bulloch, Öyvind Fahlström, Robert Frank, Jack Goldstein, Nancy Holt / Robert Smithson, Lawrence Jordan, Silvia Kolbowski, Philipp Lachenmann, David Lamelas, Sharon Lockhart, Piero Manzoni, Raymond Pettibon, Adrian Piper, Robert Rauschenberg, Richard Serra, Alex Slade, Jack Smith, Josef Strau, The Center for Land Use Interpretation , Otolith Group , Suzanne Treister, Andy Warhol, Bruce Yonemoto.