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Seit den 1980er Jahren entwickelt Ulrich Wagner Zeichensysteme, die von technischen Gegenständen, Plänen und architektonischen Formen geprägt sind.

Mit der Installation Brückenschlag stellt der Künstler den charakteristischen Plan der Mannheimer Innenstadt, in seiner absolutistischen Planung, in Beziehung zu Plänen des südfranzösischen Internierungslagers Gurs, in das 1940 Tausende Mannheimer Juden deportiert wurden.

Der Künstler hat einen beeindruckenden begehbaren Ort der Stille in den Kunstverein eingebaut. Das Betreten der Installation eröffnet den Besuchern eine außergewöhnliche Raumerfahrung. Verortung fällt schwer: an Wänden und Decke leuchten rote Quadrate, Rechtecke und Linien auf und der Boden ist kaum erkennbar – die Wände scheinen sich nach unten bis ins schier Unendliche zu erstrecken. Die Bewegung in dem bodenlos wirkenden Raum ist unsicher. Wie bei einer Laserprojektion leuchten die Linien und geometrischen Begrenzungen auf, vermitteln ein Raster im Raum, das diesen begrenzt, aber auch optisch strukturiert.

Der Künstler hat einen Ort geschaffen, der auf seine Weise Geschichte und Geschichten erzählt, Hinweise auf Vergangenheit und Gegenwart gibt, die der Betrachter durch die Wirkung des Raumes und der Zeichen erfahren kann. Ein Ort, der Ehrfurcht gebietend ist und der durch seine Ästhetik und Lichtwirkung im Gedächtnis haften bleibt.

Eröffnung : Sonntag, den 9.März 2008 um 11 Uhr

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Ulrich Wagner
Brückenschlag