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Eröffnung am 22.02. um 20 Uhr

Uwe Esser (*1960 in Düsseldorf) beschäftigt die Frage, ob und wie sich Malerei in den Raum hinein fortsetzen läßt. Im Kunstverein Grafschaft Bentheim hat er die Wände collageartig mit großformatigen ausgeschnittenen Formen bearbeitet. Dafür verwendete er triviale Materialien wie Dachpappen, Teppichböden und PVC. Diese ausgeschnittenen, amorphen Formen überlagern sich wandfüllend und bilden ein großes Geflecht. Ergänzend kommen im dritten Ausstellungsraum große kreisrunde Rahmen hinzu, in denen sich Scherenschnitte befinden. Somit wird den Wandarbeiten das klassischen Tafelbild zur Seite gestellt. Dabei übertritt der Künstler jene Symmetriegesetze, wie wir sie aus den klassischen Scherenschnitten kennen.

Anamorphotische Verzerrungen sind sowohl in den großen Wandformen als auch in den Bildern zu entdecken. Großflächige Netze treffen auf filigrane Lineaturen. Die einzelnen Gebilde sind so miteinander verwoben und verzahnt, dass ein raumfüllender Fries entsteht. Uwe Esser spielt mit farbigen Teppichmustern, die man normalerweise nicht unter seinen Füßen haben möchte. Fast hat man den Eindruck, als wolle der Künstler mit der an der Wand verwendeten Auslegeware dem Betrachter den Boden unter den Füßen wegziehen.

Der Titel der Ausstellung "Auf der Marangu-Route und anderen Bergpfaden" verweist auf die Ersteigung des Kilimandscharo und zugleich auf menschliche oder andere Figuren, die in den Verzerrungen zu entdecken sind. In jedem Fall deutet der Titel darauf, dass die Installation als Malerei im Raum zu verstehen ist und erst im Durchwandern erfahren werden kann.

Uwe Esser lebt und arbeitet in Krefeld.

Seine Ausbildung erhielt er von 1979 bis 1980 an der Universität Düsseldorf (Studium der Geschichte, Pädagogik und Philosophie), von 1981 bis 1987 an der Folkwang Hochschule Essen (Kunst und Kunstgeschichte), von 1987 bis 1990 an der Kunstakademie Düsseldorf.

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Uwe Esser
Auf der Marangu-Route und anderen Bergpfaden