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GÖLM – Mutterkiosk – Silikonteddys

Was um Gottes Willen ist GÖLM? Was ein Mutterkiosk? Holz, Blei, okay – kennt man. Bauholz, Gerüste. Blei: weiches Metall, Bleirohre, Bleischürzen. Strahlungshemmend, aber auch giftig. Silikon – Dichtungsmasse, Baumarkt.

Und der Zusammenhang?

Grob gesagt: Baumaterialien.

Für Uwe Schloen Ausgangsmaterialien für seine künstlerische Arbeit.

Fangen wir bei GÖLM an. Ein Phantasiewort für eine Siedlung, für deren Bevölkerung, für deren Kultur.

Die Siedlung: begehbare Gebäude aus Holz und Blei: ein Bahnhof, ein Dorfplatz mit Bänken, Papierkörben, Skulpturen, ein Friedhof, umgeben von einem Zaun. Ein Lebenskunstwerk, eine Aufarbeitung von auf vielen Reisen Gesehenem.

Die Bevölkerung: aus Holz und Silikon. Hohläugige Silikonhaeds, hölzerne Frauen als Engel, Männer auf Reisen, koffertragend. Köpfe, Busen, Haare aus Silikon. Entwurzelte Figuren, oft ohne obere Gliedmaßen. Reduzierte Tätigkeiten.

Die Kultur GÖLMS in einem separaten Raum: Silikonobjekte, Bleiguss in Vitrinen, ausgestopfte, verfremdete Tiere, Bilder, Fotos.

Ein solches Dorf („Bunkerdorf“) hat Uwe Schloen im „Giardino Daniel Spoerri“ in Seggiano (Italien) errichtet.

Vom GÖLM – Gedanken ausgehend entstehen immer weiter neue Gebäude, neue Figuren. Eine Auswahl präsentiert die Galerie Noack in ihrer aktuellen Ausstellung:

Das Mutterkiosk, ca. 6,00m hoch, aus Holz und Blei, weist eine Verkaufsluke auf, an der der Besucher kleine Objekte aus Holz und / oder Silikon erwerben kann. Wie eine Mutter, die ihre Kinder mit Nahrung versorgt, so ernährt Uwe Schloen die Käufer mit seiner Kunst.

Zu sehen sind außerdem eine „Nasszelle“, innen über und über mit Silikon ummantelt, ein Silikonhund, der schon im „Kunstforum“ abgebildet war, Gegenstände aus dem legendären „Silikonzimmer“ und archetypische Figuren der Gattung Mensch.

Uwe Schloen 1958 geboren in Kuhstedt / Niedersachsen 1981-83 Fachoberschule für Gestaltung, Bremen 1984-87 Studium der Bildhauerei / Malerei, Hamburg seit 1987 freischaffender Künstler

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Uwe Schloen zu Gast in der Galerie Noack
Kurator: Guido Nawroth