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Aus Anlass der nunmehr 60jährigen Tätigkeit der Familien Ketterer, Henze und Triebold in der Kunst der Moderne und der Gegenwart zeigt die Galerie Henze & Ketterer & Triebold in Riehen/Basel vom 1. September bis 17. November 2007 in einer Übersicht ihrer Spezialgebiete ausgewählte Werke des Expressionismus, der Abstraktion nach 1945, der Neuen Figuration nach 1960 und der jüngsten Entwicklungen.

1946 entdeckte Roman Norbert Ketterer den zuvor verfemten und daher ihm verborgenen Expressionismus als die wahre Kunst seiner Generation und gründete sein Stuttgarter Kunstkabinett, um dieser Kunst neue Geltung zu verschaffen. Mit dem Mittel von Spezialauktionen, die sich von 1946 bis 1962 in Umfang, Qualität, Preisniveau und schliesslich Weltgeltung steigerten, brachte er den Expressionismus wieder in das Licht der Öffentlichkeit, in Privatsammlungen und in die von den Nazis geplünderten Museen zurück. In Stuttgart wurden damals die Grundsteine für Sammlungen wie die von Heinrich von Thyssen oder Bernhard Sprengel gelegt, aus denen bedeutende Museen hervorgingen. Seit 1954 war Roman Norbert Ketterer auch Verwalter des Nachlasses von Ernst Ludwig Kirchner. Daher konnten 1992 er und seine Frau Rosemarie Ketterer den Bau und die Sammlung des Kirchner Museum Davos stiften. Von 1962 bis 1988 war R. N. Ketterer dann als Spezialist für den Expressionismus in Campione d’Italia tätig.

Dort gründeten 1970 seine Tochter Ingeborg und sein Schwiegersohn Wolfgang Henze, Sohn des Kunstkritikers in Münster und Rom Anton Henze, eine eigene Firma. Diese spezialisierte sich auf Druckgraphik des Expressionismus, die Abstraktion der 50er Jahre und jüngere Künstler wie Jürgen Brodwolf, Alfonso Hüppi und später Nakis Panayotidis und Daniel Spoerri. Diese Tätigkeit setzen sie seit 1993 in Wichtrach/Bern erweitert fort, betreuten weitere Nachlässe wie den von Fritz Winter, errichteten Archive zu Künstler-Gesamtwerken wie das für Ernst Ludwig Kirchner. Dessen Nachlass wird seit dem Tode von Roman Norbert Ketterer 2002 durch seine Kinder Ingeborg Henze-Ketterer und Günther Ketterer in der Galerie verwaltet.

Seit 2001 ist die dritte Generation der Familie in diesen Arbeitsgebieten tätig. Zunächst Alexandra Henze, inzwischen mit Marc Triebold verheiratet. Durch die Galerie seines Vaters, Othmar Triebold, der 2001 verstarb, kamen eine Reihe von diesem und seiner Frau Delia seit 1986 geförderte jüngere italienische und spanische Künstler hinzu. Diese Galerie wird seit 2005 in Riehen/Basel als Zweigstelle durch Alexandra Henze Triebold und Marc Triebold geführt. Die anderen Künstler der Neuen Figuration der Galerie wie Jürgen Brodwolf, Alfonso Hüppi, Nakis Panayotidis und Daniel Spoerri werden seit einigen Jahren mehr und mehr mit grossem Engagement von Cornelia Henze betreut und gemanagt.

Es ergibt sich so in Vergangenheit und Gegenwart ein ganzes Bündel von Interessen, Engagements und Tätigkeiten der zahlreichen Familienmitglieder für die Kunst von 1905 bis in die Gegenwart, die von den einzelnen Persönlichkeiten - meist Kunsthistorikern - durchaus selbständig und oft auch wirtschaftlich getrennt wahrgenommen werden, ohne dass dem einen das Gebiet des anderen fremd wäre.

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Vom Expressionismus zur Expressivität
60 Jahre Galerie Henze & Ketterer + 20 Jahre Galerie Triebold

Künstler: Dario Basso, Jürgen Brodwolf, Pizzi Cannella, Theo Eble, Karl Hartung, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Robert Klümpen, Kubach-Wilmsen, Giovanni Manfredini, Emil Nolde, Nunzio , Max Pechstein, Christian Rohlfs, Karl Schmidt-Rottluff, Paolo Serra, Daniel Spoerri, Marco Tirelli, Darya von Berner, Fritz Winter