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Zu den neuen Bildern von Winfried Virnich

Die Ausstellung zeigt neue Bilder des Kölner Malers. Wenn der Begriff Clairobscure normalerweise einen starken Einsatz heller und dunkeler Elemente in einem Bild bezeichnet, verzichten diese Arbeiten auf alle starken Kontraste und tendieren zu einer monochromen Anmutung. Aufgebaut aus komplementären Farben entwickelt Virnich Grauwerte, die das Bild jeweils bestimmen.

Der Titel zielt auf die Situation des Betrachters; was wir sehen, entsteht in einem ständigen Prozess; die Annäherung und der Entzug oszillieren in der Wahrnehmung. Das, was wir sehen, bleibt in dieser Bewegung gehalten: diese weist auf das Prozesshafte der Wahrnehmung: das Bild, das im Sehen entsteht, ist hell/dunkel.

Inmitten dieses Prozesses steht das Bild als Faktizität: dessen dinghafte Struktur, die Spuren des Farbauftrags, versucht der Maler in der Schwebe einer Beiläufigkeit zu halten, die keine eindeutigen Erzählungen vorgibt, an denen sich der Blick festschreiben könnte.

Was bleibt ist die Wechselwirkung der Farbrealisation mit dem Licht, das sie entstehen lässt; und wie das Tageslicht sich in ständiger Bewegung hält, so nimmt dieses Licht Körper und Farbe der Bilder mit sich in seine Wandlung. Der Bezug zur vergehenden Zeit entsteht in Annäherung und Entzug dessen, was und wie wir sehen. Die Position des Betrachters wird als Bestand dieser Gegenüberstellung zum Anteil des Bildes: körperhaft entgegengestellt transzendiert dieses den Vorgang in seinen farbeigenen Raum.

A.H.

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Winfried Virnich
clairobscure