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"Die Künstler Norbert Arns (geb. 1968, lebt und arbeitet in Köln) und Helmut Brosch (geb. 1958, lebt und arbeitet in Berlin) stellen in Jagla Ausstellungsraum seltener Weise und zum ersten mal gemeinsam aus - befreundet sind sie hingegen schon lange.

Norbert Arns präsentiert eine zweiteilige Video-Installation, die den Ausstellungsort in den öffentlichen Raum erweitert. Seine Projektionen, die zu einem Teil auf die gegenüberliegende Straßenseite des Kölner Hansarings hinüberleiten, sind als Fließtexte in Form eines Film-Abspanns zu lesen/betrachten - dies über eine beträchtliche Distanz hinweg, von Innenraum (Jagla Ausstellungsraum) zu Außenraum (ebenerdiges Schaufenster eines Wohnheims der Stadt Köln). Die beiden, aufeinander abgestimmten Videos zeigen Texte auf schwarzem Hintergrund, zum einen handelt es sich um eine reine Auflistung von Namen, zum anderen um Gedichte.

Helmut Brosch zeigt Skulptur in Form einer für Jagla Ausstellungsraum umlaufenden Wand-Installation. Seine Figurinen und gegenständlichen Elemente (gefertigt aus Styrodor, in Goldfarbe lackiert) sind seinen Zeichnungen aus der Serie 'Futterschlachten' (2009) entnommen, die 2011 in einen gleichnamigen Zeichentrickfilm (nach Polyluxart) übergehen werden. Die Vorlagen zu dieser Figuration bilden Zeitungsfotos von Kriegs- und Elendsituationen. Dem Betrachtet bietet sich keine fortlaufende Handlung, eher eröffnen 'alle vier Wände' eine Lesart in der Endlosschlaufe, ohne Anfang und Ende. Die Wahrnehmung der installierten Szenerien (Engel - Glauben, Pinup-Girls -Träume) ist determiniert von ständigen Sprüngen sowie der aufkommenden Frage: Was nehmen wir noch wahr - was bleibt in unseren Köpfen noch hängen?

Die Arbeiten beider Künstler stehen sich in der Ausstellung autonom gegenüber und sind für Jagla Ausstellungsraum nicht in erster Linie auf inhaltlichen Konsens hin konzipiert. Die beiderseitigen, und doch unterschiedlichen Zugriffe auf das Medium Film sowie die Miteinbeziehung von Außen-Räumen und -Einflüssen aus privatem oder gesellschaftlichem Kontext, verästeln dabei jedoch auf vielschichtige Weise, nicht zuletzt im Sinne einer kritisch-poetischen Distanz."