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Ägypten mit seinen von der orientalischen Sonne stets eindrucksvoll beleuchteten Monumenten spielte seit jeher eine bedeutende Rolle bei der Entstehung und Entwicklung der Photographie. Schon wenige Monate nach der Entdeckung des ältesten photographischen Abbildungsprozesses, der nach ihrem Erfinder benannten Daguerreotypie (Photos auf Metallplatten), wurde 1839 mit diesem Aufnahmeverfahren auch in Ägypten experimentiert. Ferner entstanden die frühesten im Buchdruck veröffentlichten Farbphotos 1908 in Ägypten.

Nachdem 1835 erstmalig die Möglichkeit entwickelt wurde, Photos auf Papier abzubilden (Kalotypie bzw. Talbotypie), kam es bereits 1849-51 zu einer von der französischen Regierung finanzierten Orient-Expedition, deren spezifische Aufgabe es war, Landschaften und Monumente in Ägypten, Palästina und Syrien photographisch aufzunehmen. Der Leiter dieser Expedition war Maxime Du Camp (1822-1890), der von einem Freund, dem damals noch völlig unbekannten Schriftsteller Gustave Flaubert (1821-1880) begleitet wurde. Diese Reise resultierte nicht nur in 214 Photos, von denen Du Camp 125 in einem Album 1852 in Paris veröffentlichte, sondern auch in Briefen und Tagebuch-Notizen von Flaubert, die seinen späteren Ruhm als bedeutender Literat und Romanautor deutlich erkennen ließen. Mit den Photos von Du Camp und den Texten von Flaubert, die nicht nur die antiken Stätten, sondern auch das orientalische Leben illustrierten, entstand ein außergewöhnlich beeindruckendes Zeugnis vom Ägypten der Mitte des 19. Jhs., das jeden Ägypten-Freund auch heute noch nachhaltig begeistern kann. Aber auch für den Fachmann, dem Ägyptologen, sind diese Dokumente von unschätzbarem Wert, zeigen sie doch eine Reihe von Monumenten, die heute nicht mehr existieren.

Das Agfa Photo-Historama im Museum Ludwig, Köln, besitzt eines der raren kompletten Sets der von Du Camp veröffentlichten Photos. Knapp 60 Aufnahmen davon präsentiert das Kestner-Museum seinen Besuchern vom 24.6. bis 17.10.in der Ausstellung "Die Reise zum Nil - Maxime Du Camp und Gustave Flaubert in Ägypten". Begleitet von Führungen und Vorträgen wird die Ausstellung ihr Publikum unweigerlich in den Bann der Faszination dieser frühen Ägypten-Reise ziehen!

Das Buch "Die Reise zum Nil 1849-1850 - Maxime Du Camp und Gustave Flaubert in Ägypten, Palästina und Syrien" (hrsgg. v. Bodo von Dewitz und Karin Schuller-Procopovici), Steidl, Göttingen 1997 (225 S., 125 Taf.) ist während der Ausstellung im Kestner-Museum erhältlich. Pressetext

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Die Reise zum Nil - Maxime Du Camp und Gustave Flaubert in Ägypten