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Die Galerie Brigitte Weiss freut sich, in einer weiteren Einzelausstellung neue Werke der Malerin El Frauenfelder (*1979 in Zürich) zeigen zu können. Die Werkgruppe trägt den Titel "usser mir".

2015 erhält die Künstlerin den Manor-Kunstpreis Kanton Zürich. Mit dem Preis ist eine Ausstellung im Kunstmuseum Winterthur verbunden (10.9. bis 13.12.2015); die Preisübergabe findet anlässlich der Vernissage statt.

Gedanken von El Frauenfelder zu ihren neuen Arbeiten:

Zum Motiv Haus: Raumeinheit unterteilt in Raumeinheiten, sozialmenschlichen Grundbedürfnissen und Strukturen dienend und diese in Holz oder Stein verkörpernd, kann als Sinnbild für etablierte Gedanken-Modelle verstanden werden. Anderseits, das Haus als kaleidoskopartig sich verschiebende Flächen im Raum.

In meinen neuen Arbeiten geht es verstärkt um die Untersuchung der Schnittstellen zwischen den formalen Bildelementen von Farbe, Material, Rhythmus, Komposition und dem Begrifflichen und Assoziativen. Erscheinung vs Begriff, Bild vs Sprache (von William S. Burroughs u.a. in seinen cut-ups thematisierte Idee der Sprache als Virus).

Dem Mechanischen, Begrifflichen ist Terrain abgerungen worden zugunsten eines körperlich intuitiveren Ausdrucks von Raumgefühl. Vergleichbar: eine zunehmende Dekonstruktion der technischen sich erklärenden Virtuosität als bildsprachlich verführerischer Komponente zugunsten einer roheren Unmittelbarkeit. Die Bildabsicht entsteht intuitiv und die "Aussage" ist nicht im Sinn einer Endabsicht verstanden, sondern mehr im Sinn der Veranschaulichung der Problematik des Sehens und der dynamischen Kräfteverhältnisse der bildinherenten Elemente.

So verstehe ich meine Bilder auch als Einheit unter steter gegenseitiger Wechselwirkung, auch über zeitliche Distanz. Es finden bildübergreifende Verschiebungen statt, durch Applikationen aus zerschnittenen Bildern, als definierte Fremdelemente, die sich in die Konstellationen einfügen und neuen Kontext sowie Irritation schaffen. So ist auch der Bildrand verstärkt Thema geworden mit durchlässigen, ertasteten, verschobenen und zufälligen Rahmenelementen.