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Anlässlich des 100. Geburtstages von Ernst Messerli wird in den Räumen des Palazzo Liestal eine umfassende Retrospektive gezeigt. Ernst Messerli (13.11.1907 Langendorf-5.1974) hat sich nicht nur jahrzehntelang als Lehrer für Farblehre und Schriftkunst an der Allgemeinen Gewerbeschule Basel verdient gemacht. Neben seiner Lehrtätigkeit war er mit Leib und Seele Kunstmaler. Trotz zahlreicher Ausstellungen - so stellte er an der Schweizerischen Nationalen Kunstausstellung in Bern, 1951, aus, 1963 in der Kunsthalle Basel zusammen mit Werner Witschi und im gleichen jahr an der Werkschau zum 30 jährigen Bestehen der Gruppe 33, sowie 1959 und 1962 in der Galerie Benno in Zürich - ist seine längerfristige un überregionale Resonanz fast ganz ausgeblieben. Unbestreitbar ein Verlust für die Schweizerische Kunstgeschichte; ganz abgesehen davon, dass sich Messerlis künstlerisches Werk durch ein feines Sensorium für aufeinander abgestimmte Farbklänge und fein abgewogenen, geometriesch Kompositionen und ihre Variationen auszeichnet.

Von seinen gegenständlichen und figürlichen Aquarellen und Ölbilden der Frühzeit, darunter Porträts, vereinzelte Akte, wunderbare Landschaften und Dorfansichten, ging er 1950 zur ungegenständlichen Malerei über. Dabei bediente er sich vorwiegend geometrischer Elemente und Rasterstrukturen, um seine weitgehend selbst entwickelte Farbenlehre anzuwenden. Die farblich subtil abgestimmten Mosaikbilder verraten Messerlis Auseinandersetzung mit Paul Klee. Die nach bestimmten Gesetzen angeordneten Rhomben und Segmente, die zu horizontalen Reihungen und straff gezogenen breiten Vertikalen versterbt sind, antworten auf Piet Mondrians Gitterstrukturen, während die kompositionen mit fliessenderen Formen ihn in die Nähe von Hans Arps Sythesen aus geometrischen und organischen Kunstgesprachen bringen. Beachtung verdienen auch seine Schwarzweiss Fotografien, die vor seiner Einfühlungsgabe für Räume und die durch sie bedingten Atmosphären sprechen.

Angesichts dieses vielfältigen und ansehnlichen Oeuvres, was es längst fällig, diese Lücke in der Kunstgeschichtsschreibung zu schliessen und eine neue Lektüre und Wertschätzung des Werks zu ermöglichen. Dies ist umso mehr angezeigt, als jüngere zeitgenössische positionen in der Malerei ungegenständliche Muster in farbigen Variationen Ausgreifen und Ernst Messerlis Recherche formal auch in die Nähe zum zeitgenössischen Design gerät. eine möglichst vollständige Rezeption von Ernst Messerlis Werk wird nun mit einer monografischen Ausstellung aus dem umfangreichen Nachlass aus dem Familienbesitz und einem reich bebilderten Katalog geleistet.

Dominique von Burg

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Ernst Messerli Kunstmaler 1907-1974
Jubiläumsausstellung zum 100 jährigen Geburtstag
Kuratoren: Dominique von Burg, Niggi Messerli