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Vernissage: Freitag, 3. April 2009, 18 bis 20 Uhr

Es freut uns ausserordentlich, Filib Schürmann erstmals in einer Einzelausstellung bei Rotwand präsentieren zu können.

Seit einigen Jahren macht der Zeichner Filib Schürmann (*1976) mit ausgefallenen, witzig und schräg anmutenden Arbeiten auf sich aufmerksam. Eine eigene Welt von skurilen Wesen, kleinen Monstern und haarigen Untieren bevölkert sein Universum, wobei beim Betrachten seiner Zeichnungen Anklänge an die Kunst eines Jean-Michel Basquiat oder von Vertretern der Art Brut durchaus zu erkennen sind. Witzig, leichtfüssig, frech und häufig auch ziemlich bösartig erscheinen diese Wesen. Chaotisch wie ungeordnete Gedanken oder wilde (Alb)Träume kommen die neuesten Arbeiten von Filib Schürmann daher. Sie zeichnen sich durch eine starke Verdichtung und einen abgründig-düsteren Zug aus. Schürmann verwendet in diesen ausgiebig schwarze Tinte, die meist einen Grossteil der Bildfläche einnimmt und aus der seine Figuren sich herauszulösen scheinen. Der Künstler arbeitet neu auch auf Plastikfolie und verwendet diese in einer ganzen Serie von Arbeiten, um zwei Bilder übereinander zu schichten, wobei die hintere Ebene flächig malerisch ausgeführt und die vordere sehr zeichnerisch und von kräftigen schwarzen Flächen geprägt ist. Filib Schürmann verfügt über ein sicheres Gespür für die Wirkung von Linien und Flächen und für die Ausgewogenheit zwischen den konzentrierten Bereichen der Bleistiftzeichnung und der Schwärze sowie den malerischen Klecksen der farbigen Partien. Die Bilder erhalten so eine ungemeine Tiefe, die sich auch im Inhaltlichen widerspiegelt, indem wir uns plötzlich sehr unmittelbar mit Wesen konfrontiert sehen, die im düsteren Teil unserer Seele schlummern könnten und die wir lieber gut unter Verschluss wissen. Ausgangspunkt der Zeichnungen sind für den Künstler die eigenen Obsessionen, Fantasien, Ängste oder Zwänge. Das Unkontrollierte, Chaotische scheint überhand zu gewinnen. Schürmanns Werke zeichnen sich zudem häufig durch die Kombination von Bild und Wort aus, die aufeinander verweisen und sich wechselseitig ergänzen und erweitern. Was auf den ersten Blick wie eine harmlose Kritzelei erscheint, erweist sich bei genauerer Betrachtung als vielschichtiger Kommentar auf unsere alltägliche Welt mit ihren Sorgen, Abgründen und Freuden.

Text Daniela Hardmeier

ROTWAND Sabina Kohler & Bettina Meier-Bickel Rotwandstrasse 53, CH-8004 Zürich, T/F +41 44 240 30 55 www.rotwandgallery.com, info@rotwandgallery.com

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Filib Schürmann