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Für den britischen Maler James Rogers ist der Punkt in seiner Perfektion und Einfachheit die ideale Form und die Basis einer Werkserie, die er bereits in den späten Sechzigerjahren begonnen hat. Rogers sortiert seine Punktbilder methodisch. Sein stringent konzeptuelles Raster führt zu faszinierenden Ergebnissen: die Bilder strahlen und leuchten, sie vermitteln Ruhe und Dynamik zugleich. Im Skulpturenpark Waldfrieden gestaltet er eine Wand als temporäres Kunstwerk.

James Rogers vertritt eine konsequent minimalistische Position. Vorbilder wie Sol LeWitt, Donald Judd oder Robert Ryman beeindrucken ihn nachhaltig. Die Auseinandersetzung mit dem abstrakten Expressionismus und die Beschäftigung mit richtungsweisenden Positionen wie Willem de Kooning und Jasper Jones prägt daseigene Schaffen und führt zu einer klaren und reduzierten Bildsprache. Ein wesentliches Grundelement ganzer Bildserien ist seit 1968 der Punkt. Die reine geometrische Form, der Ecken und rechte Winkel fehlen, wird auf der weißen Leinwand gleichmäßig gesetzt und folgt dabei einererkennnbaren Ordnung, deren Logik sich dem Betrachter nicht unmittelbar erschließt. Alle Kreise,grundsätzlich in den Primärfarben gemalt. Haben dieselbe Größe und exakt den gleichen Durchmesser. James Rogers hat die farbigen Punkte methodisch sortiert. Er bestimmt die Ausdehnung und den Abstand derFormen zueinander und folgt dabei einer mathematischen Systematik. All-over und fiktiv über die Grenzender Leinwand hinaus werden die farbigen Dots auf dem weißen Malgrund nicht spontan und zufällig verteilt. Sie orientieren sich an einer diagonal und horizontal ausgerichteten, gleichmäßigen Bildarchitektur. Sichtbare Malgesten werden bewusst vermieden, Pinselspuren sind nicht erkennbar. Das stringent konzeptuelle Raster führt zu faszinierenden Ergebnissen. Die Punktbilder strahlen und leuchten, sie vermitteln Ruhe und Dynamik zugleich, sie berühren durch ihre Lyrik und Musikalität, die an den minimalistischen Sound eines John Cage erinnert.

Biographie
James Rogers, 1935 geboren in Whitechapel, London, absolvierte seine Ausbildung an der renommierten St. Martins's School of Art und an der University of Leicester. Seine Biografie beeindruckt durch vielfältige Tätigkeiten im Bereich der Kunst. James Rogers bleibt seiner Heimatstadt London zunächst verbunden und arbeitet Ende der 50er Jahre bei der bekannten Werbeagentur B.B.D.O. 1966 bis 1978 unterrichtet er als Lehrer an der Wimbledon School of Art, zu seinen Studenten zählt Tony Cragg. Von 1984-88 leitet er als Direktor die international anerkannte Lisson Gallery, bevor er 1988 endgültig nach Wuppertal zieht, um zwölf Jahre im Atelier von Tony Cragg zu arbeiten.