press release only in german

Vernissage: Freitag, 16. Mai 2008, 18 bis 20 Uhr

Wir freuen uns ausserordentlich, zwei junge nordländische Künstler bei Rotwand präsentieren zu dürfen. Der Finne Hannu Karjalainen und die Schwedin Lovisa Ringborg untersuchen in den Medien Fotografie und Video die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fiktion. Wann und wie wird aus Schein Wirklichkeit und wann beginnt die Konstruktion von Fiktionen? Sowohl Karjalainen wie auch Ringborg setzen sich in ihrem Werk stark mit Malerei auseinander und transformieren dies ins Medium des Video bzw. der Fotografie.

Hannu Karjalainen (*1978 in Haapavesi) wählt als Ausgangspunkt seiner Videoarbeiten oftmals das Portrait. Dabei fasziniert ihn insbesondere das Zusammenspiel von statischen und sich bewegenden malerischen Bildern, welche zwischenzeitlich mit experimentellem Sound hervorgehoben werden. In der bei Rotwand präsentierten neusten Arbeit “Surfer” (2008) setzt Karjalainen seine bisher behandelten Motive in poetischer Form weiter. Der Betrachter wird in ein Wellenmeer eingehüllt, wird ganz dem Element Wasser und seinen reisserischen Bewegungen ausgesetzt. Er bekommt die volle Wucht der um sich schlagenden Wellen zu spüren, wird mehr und mehr in ihren Sog gezogen und fortgetrieben. Plötzlich taucht aus dem Nichts ein Surfbrett auf, vom Surfer jedoch fehlt jede Spur. Diesen Moment akzentuiert Karjalainen, indem er ihn akustisch mit einem dramatischen Rauschen unterlegt, welches die unbändige Kraft und Macht der Natur unterstreicht. Hannu Karjalainen absolvierte 2005 die Helsinki University of Art and Design’s Department of Photography. Zur Zeit lebt und arbeitet er in Strassburg.

Ein für den Betrachter befremdendes, zugleich aber auch magisch faszinierendes Universum offenbart uns Lovisa Ringborg (*1979 in Linköping). In ihren inszenierten, ästhetisch brillanten und oftmals an Werke alter Meister gemahnenden Fotografien sind die Grenzen zwischen Fantasie und Realität ausradiert. Künstliche Szenerien mit skurrilen Konstellationen werden präsentiert und lassen unabdingbare Fragen aufkommen. Wo befinden wir uns? Wer sind diese Kinder? Welche Gesetzmässigkeiten gelten hier? In verlassenen Landschaften tauchen einsame, oftmals maskierte Kindergestalten auf, die eine unglaubliche Verlorenheit und Entrücktheit ausstrahlen. Sie scheinen in einer Art Zwischenwelt zu leben, zu rein und unschuldig naiv noch um Erwachsen zu sein, zu abgeklärt und weise schon, um noch Kind zu sein. Die inneren und äusseren Welten auf den Kopf gestellt, sind alle Möglichkeiten offen. Lovisa Ringborg schliesst dieses Jahr die University of Photography in Göteborg ab. Sie lebt und arbeitet in Göteborg.

only in german

Lovisa Ringborg und Hannu Karjalainen