artist / participant

press release

Navine G. Khan-Dossos – Command: Print 
Eröffnung: 18. November 2016, 18 Uhr

NOME freut sich, mit Command: Print, Navine G. Khan-Dossos erste Einzelausstellung zu eröffnen. 

Navine G. Khan-Dossos nutzt Malerei, um geometrische Abstraktion mit dem traditionellen Anikonismus (Bilderverbot) in der islamischen Kunst zu verbinden. Sie versteht Malerei – von Eitempera auf Holzpaneelen bis zu Wandarbeiten und Wandmalereien – als “informatorischen” Akt, durch den Wissensfelder aus “der widersprüchlichen und komplexen Beziehung des Islam zum Westen” entstehen. In den letzten Jahren hat dies zu einer Fokussierung auf die Ästhetik und Politik der digitalen Propaganda des Islamischen Staates geführt. Die Künstlerin sieht diese als Mittel dafür, eine neue Sprache zu finden, die Muster und Zusammenhänge reflektiert, welche ebendiese Bilder untermauern und in der digitalen Welt erzeugen. 

Die zwei Werkteile von Command: Print, Printer Paintings (2013) und Remaining and Expanding (2016), werden über die Begriffe „Patrone“ und „Magazin“ in Verbindung gesetzt, die beide ihre Sprachwurzeln sowohl im Militär als auch im Druckwesen haben. 

Die Printer Paintings (You’re Just A Headline To Me and Give You My Lovin’, 2013) verwenden  die mit  subtraktiven Farbdruck assoziierten Hauptfarben, CMYK und Grau. In den vier CMYK-Malereien tauchen Druckerpatronen als integrierte Reliefelemente auf, ein System gesättigter Farben gestaltet somit sowohl den Gegenstand als auch die Ästhetik der Arbeit.

Die sechunddreißig geometrischen Tafelbilder aus Remaining and Expanding sind gleichermaßen leuchtend und abstrahiert, obwohl ihr Ausgangsmaterial das Online-Magazin Dabiq des IS ist. Ohne den verstörenden Inhalt der Publikation werden die Strukturen der Layouts enthüllt, die – wie andere Aspekte der Online-Propaganda-Kampagnen von IS – eine westliche Rahmung ihrer Erzählungen suggerieren.

Navine G. Khan-Dossos (geb. 1982 in London) ist eine in Athen lebende bildende Künstlerin. Zu ihren Interessen gehören Orientalismus im digitalen Zeitalter, Geometrie als Information und Dekoration, sowie Bildkalibrierung. Sie hat in zahlreichen Institutionen ausgestellt und Kollaborationen durchgeführt, u. a. in den Serpentine Galleries (London), dem Museum für Islamische Kunst (Doha), Witte de With (Rotterdam), der Van Eyck Academie (Maastricht), der Delfina Foundation (London), dem Leighton House Museum (London ), dem Benaki-Museum (Athen) und der AM Qattan-Stiftung (Ramallah).