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Utopie gebliebene Entwürfe, die alle im Modellmaßstab als kostbare Stahl-Skulpturen realisiert wurden, präsentiert das DAM in einer Ausstellung, die aus dem Nachlass Simon Ungers zusammengestellt wurde und sich dabei gleichermaßen an ein architektur- und kunstinteressiertes Publikum wendet. Der früh verstorbene Simon Ungers (1957-2006) arbeitete als Künstler und Architekt. Zwischen 1969 und 2000 lebte er in den USA, wo er und sein Vater, der Architekt Oswald Mathias Ungers, zeitweilig an der Cornell University unterrichteten. Weltweite Beachtung fand das 1992 in New York gebaute „T-House“, ein Stahlgebäude in Form eines riesigen „T“. In Deutschland polarisierte sein Wettbewerbsentwurf für das Berliner „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ die Öffentlichkeit, das 1994 mit einem 1. Preis ausgezeichnet, jedoch nicht realisiert wurde. In der Ausstellung im DAM werden Entwürfe aus den letzten zwei Lebensjahren des Künstlers zu sehen sein, die größtenteils noch nie ausgestellt waren. Auch ohne konkreten Auftraggeber arbeitete Ungers unablässig daran, Bauten in immer neuen Variationen zu entwickeln. Meist sind es Idealarchitekturen, deren oft kühne Konstruktion in der Realität des Bauens sicherlich oft an die Grenzen der Belastbarkeit geführt hätte. Massivität – in diesem Sinne: „Heavy Metal“ – und Leichtigkeit wurden von Simon Ungers bei den in Stahl geplanten Bauten in beispielloser Weise miteinander in Verbindung gebracht. Das DAM zeigt mehrere seiner Museumsentwürfe sowie Beispiele aus Ungers’ intensiver Beschäftigung mit den Themen Bibliothek, Kathedrale und Theater.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

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Simon Ungers. Heavy Metal

Kurator: Oliver Elser