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Verlangte eine lange Zeit dominierende Foto-Ästhetik, einen Realitätsausschnitt zu "finden", ohne das entstehende Bild zu bearbeiten oder gar zu verändern, so etablierte sich seit den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts eine neue Bildauffassung: Die Fotografie "er-findet" nun ihre Motive und bedient sich aller Möglichkeiten, Negativ und Abzug weiter zu bearbeiten. Dafür bürgerte sich der Begriff "Inszenierte Fotografie" ein. Hintergrund dafür war zum einen eine stetig wachsende Skepsis gegenüber den dokumentarischen Fähigkeiten der Fotografie, zum anderen der Einsatz gerade jener technischen Mittel, die dieses Misstrauen begründeten, die nämlich den Fotografen in zuvor ungeahnter Weise in die Lage versetzten, das Bild zu manipulieren und damit gleichsam Wirklichkeit "herzustellen". Die Ausstellung umfasst zum Teil sehr großformatige Fotografien international führender Fotokünstler wie Cindy Sherman, Wolfgang Flatz, Tracey Moffatt, Jeff Wall oder David Byrne, daneben zu ungefähr 70 % die Arbeiten junger Künstler, die das Medium um neue Themen und Techniken bereicherten. Zusammengestellt und kuratiert wird die Ausstellung von Michael Köhler in München. Pressetext

True Fictions
Inszenierte Fotokunst der 90er Jahre
kuratiert von Michael Köhler

mit Vanessa Beecroft, Oliver Boberg, Rommert Boonstra, Sonja Braas, Thomas Brenner, David Byrne, Calum Colvin, Thomas Demand, Winfred Evers, Wolfgang Flatz, Jan Groover, David Haxton, Teun Hocks, Tom Hunter, Izima Kaoru, Herwig Kempinger, Pascal Kern, Nikolaus Korab, David Krippendorff, Peter Land, David Levinthal, Martin Liebscher, Vera-Maria Loermann, Tracey Moffatt, Mariko Mori, Johannes Muggenthaler, Christopher Muller, Cindy Sherman, Sandy Skoglund, Sam Taylor-Wood, Alexander Timtschenko, Arthur Tress, Bernard Voita, Jeff Wall, Boyd Webb, William Wegman, Thomas Wrede, Yasumasa Morimura, Edwin Zwakman