press release

„von den heutigen Zeichnern schätze ich Sie ganz besonders“ schrieb Alfred Kubin am 25. November 1912 an Lyonel Feininger. Nachdem die beiden Zeichnungen miteinander getauscht hatten, begannen sie einen intensiven Briefwechsel, der im Zuge dieser Ausstellung erstmals publiziert wird und tiefe Einblicke in die Gedankenwelten Kubins und Feiningers ermöglicht. Neben den Zeichnungen Feiningers aus dem Nachlass Kubins verfügt die Albertina über einen hervorragenden Bestand an Zeichnungen und Druckgrafiken Kubins, dessen Werk voll düsterer Symbolik bis heute fasziniert. Beginnend mit frühen Zeichnungen Kubins und kommerziellen Karikaturen Feiningers zeichnet die Ausstellung die künstlerischen Wege beider nach, die sich in der gemeinsamen Korrespondenz als „Seelenverwandte“ trafen, sich danach jedoch in ganz unterschiedliche Richtungen weiterentwickelten: Der in Zwickledt in Oberösterreich ansässige Kubin rückte die Illustration literarischer Werke ins Zentrum seines Schaffens, während der Bauhaus-Meister Feininger die Malerei für sich entdeckte.

Die vom Feininger-Spezialisten Dr. Ulrich Luckhardt konzipierte Ausstellung findet in Kooperation mit den Internationalen Tagen in Ingelheim statt, wo sie von 24. Mai bis 2. August gezeigt wird.

Kuratorin: Eva Michel