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The Great Graphic Boom. Amerikanische Kunst 1960 – 1990

In Kooperation mit dem National Museum Oslo präsentiert die Staatsgalerie Stuttgart außergewöhnliche Werke der amerikanischen Druckgraphik von 1960 bis 1990.

Die Druckgraphik diente in der Vergangenheit vor allem dazu, religiöse oder politische Inhalte einem breiten Publikum zugänglich zu machen und war ein wichtiges Kommunikationsmittel. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren es vor allem die deutschen Expressionisten, die sich massiv dieser Technik widmeten. Ende der 1950er-Jahre erlebte auch die USA einen wahren »Graphic Boom«.

Zu diesem Zeitpunkt begannen die bedeutendsten Künstler der amerikanischen Avantgarde, vertreten durch Abstrakten Expressionismus, Hard Edge, Pop Art, Minimal Art und andere Stilrichtungen, mit verschiedensten Drucktechniken zu arbeiten bzw. zu experimentieren. Eigens auf Druckgraphik spezialisierte Verlage wie Universal Limited Art Editions (ULAE) in New York, gegründet 1957 von Tatyana Grosman, oder die seit 1966 bestehende GEMINI G.E.L (Graphic Editions Limited) in Los Angeles spielten dabei eine besondere Rolle, vor allem in ihrem hohen Anspruch an die Druckkunst. Einzelblätter, Portfolios und Künstlerbücher entstanden in großer Zahl. Insbesondere die Künstler der Pop Art reagierten damit auf die industrielle Massenfertigung wie auch die Werbesprache der Medien.

Die meisten der Künstler hatten sich bereits als Maler etabliert. In den bevorzugten Medien der Lithographie wie dem Siebdruck aber auch anderen Drucktechniken schufen sie daneben eigenständige Kunstformen, mit denen sie in die Fußstapfen der Pioniere moderner Graphik wie Paul Gauguin, Edvard Munch und Pablo Picasso traten.

Die Ausstellung zeigt mit rund 170 Blättern in eindrucksvoller Breite die verschiedensten Stilrichtungen und Ausprägungen der amerikanischen Druckgraphik und deren Etablierung zu einer eigenständigen Kunstform.

Beteiligte Künstler

Willem de Kooning (1904–1997), Barnett Newman (1905–1970), Louise Bourgeois (1911–2010), Agnes Martin (1912–2004), Jackson Pollock (1912–1956), Robert Motherwell (1915–1991), Sam Francis (1923–1994), Ellsworth Kelly (1923–2015), Roy Lichtenstein (1923–1997), Robert Rauschenberg (1925–2008), Helen Frankenthaler (1928–2011), Robert Indiana (1928), Donald Judd (1928–1994), Cy Twombly (1928–2011), Andy Warhol (1928–1987), Jasper Johns (1930), Lee Bontecou (1931), John Baldessari ( 1931), Frank Stella (1936), Ed Ruscha (1937), Richard Serra (1939), Bruce Nauman (1941)

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft des amerikanischen Generalkonsuls James W. Hermann, III.