artists & participants

Eija-Liisa AhtilaGiovanni AnselmoIda Applebroog Art & LanguageJo BaerThomas BayrleSamuel BeckettJoseph BeuysGuillaume BijlJulius BissierBernhard Johannes und Anna BlumeChristian BoltanskiGeorge BrechtMarcel BroodthaersJohn CageLuis CamnitzerRobert CapaLawrence Carroll ChristoLygia ClarkStan DouglasMarcel DuchampEd EmshwillerWilliam EngelenWalker EvansJean FautrierFriederike FeldmannRobert Filliou Fischli/WeissTerry FoxMichael GlasmeierLeon GolubRodney GrahamJohan GrimonprezSabine GroßUlrike GrossarthHans HaackeRichard HamiltonKarl HartungWerner HeldtErnst HermannsEva HesseDavid HockneyRonald B. KitajPierre KlossowskiWilhelm LehmbruckKatrin von MaltzahnPiero ManzoniAgnes MartinKatharina MeldnerHenri MichauxPaula Modersohn-BeckerJonathan MonkMalcolm MorleyBruce NaumanClaes OldenburgNam June PaikPier Paolo PasoliniMarkus RaetzGerhard RichterAlexander RoobDieter RothEd RuschaReiner RuthenbeckRob ScholteJan SchoonhovenTilo SchulzAndreas SeltzerSeth SiegelaubRobert SmithsonHeidi SpeckerMark TanseyPaul ThekAndre ThomkinsMark TobeyHeinz TrökesHans UhlmannEd van der ElskenMaria Elena Vieira da SilvaAndy Warhol WeegeeWilliam WegmanFritz WinterKrzysztof WodiczkoAdolf Wölfli Wols 

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Die Geschichte der documenta von ihren Anfängen als Begleitausstellung zur Bundesgartenschau (1955) bis hin zur documenta 11 (2002) ist voller Widersprüche und Brüche, in der sich unterschiedliche künstlerische und kuratorische Leidenschaften, Philosophien und Theorien ebenso spiegeln wie politische und gesellschaftliche Zeitströmungen. 50 Jahre documenta sind 50 Jahre Kunst- und Zeitgeschichte, die nicht linear zu fassen sind.

Die Ausstellung 50 Jahre / Years documenta 1955 – 2005 konzentriert sich auf die Brüchigkeit dieser Geschichte, betrachtet aus heutiger Perspektive. Indem das Archivmaterial und die Kunst im Wesentlichen unkommentiert bleiben, eröffnen sich Besucherinnen und Besuchern vielseitige Möglichkeiten subjektiver Vergleiche, Erinnerungen und atmosphärischer Einblicke.

Um möglichst viele Sichtweisen zu präsentieren, ist die Ausstellung in fünf Kapitel untergliedert: ein archivarisches, ein kunsthistorisches, ein ortspezifisches, ein filmisches und ein wissenschaftliches. Diese einzelnen Kapitel durchkreuzen und ergänzen sich gegenseitig.

archive in motion Um dem singulären Charakter einer jeden documenta gerecht zu werden, wird das vielfältige dokumentarische Material in elf separaten Kammern präsentiert. Diese Form der Darstellung ermöglicht einen direkten Zugang zu den Archivalien und macht sie lesbar. Begleitet wird diese Zusammenstellung von Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler, die in Auseinandersetzung mit jeweils einer documenta auf das Archiv reagieren. Ihre Arbeiten schlagen eine erweiterte Sicht der Dinge vor und demonstrieren – neben dem dokumentarischen – einen kreativen Umgang mit dem Archiv.

Diskrete Energien Dieser Teil der Ausstellung bringt bekannte und weniger bekannte Arbeiten der vergangenen elf documenta-Ausstellungen zurück nach Kassel. Ziel ist es allerdings nicht, den mittlerweile etablierten Kanon der Moderne nach 1945 zu rekapitulieren. Die ausgewählten Werke verhalten sich gegenläufig zur Kunstgeschichtsschreibung, weil sie sich dem Museum entziehen, zu poetisch oder anarchisch sind. Es sind Werke, die einerseits auf Kontemplation, andererseits auf einen unbedingten Realismus setzen; die aus minimalen Gesten, akribischer Mimesis oder atmosphärischer Setzung bestehen. Sie sind diskret, weil sie sich nicht aufdrängen.

Vor Ort Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums weist die Ausstellung ausdrücklich auf die einmaligen documenta-Arbeiten im Stadtraum von Kassel hin. Eine Broschüre mit Stadtplan (Preis: 2€) stellt alle gesicherten Kunstwerke im öffentlichen Raum in ihrem historischen und städtischen Kontext vor und ruft sie wieder in das allgemeine Bewusstsein.

Kino Bisher war nur in Ansätzen bekannt, dass Arnold Bode zur ersten documenta (1955) auch ein Filmprogramm organisierte, das seiner Intention einer Neubewertung der Künste nach dem Faschismus entsprach. Er zeigte dort neben den ehemals „entarteten“ Klassikern der Filmkunst auch Kurzfilme über Künstler und Schriftsteller, amerikanische und französische Zeichentrickfilme sowie Experimentalfilme. Dieses Programm wird anlässlich der Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filminstitut Frankfurt/Main, dem Institut für Medienforschung der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, dem Filmladen Kassel e. V. und den BALi Kinos im KulturBahnhof rekonstruiert und wissenschaftlich bearbeitet. Es wird während der Ausstellungsdauer in ausgewählten Kinos in Frankfurt/Main, Berlin und Kassel gezeigt.

Filme: Berlin– Sinfonie einer Großstadt von Walter Ruttmann, M- eine Stadt sucht einen Mörder von Fritz Lang, Un Chien Andalou von Luis Buñuel, Von Renoir bis Picasso von Paul Haesaerts, Willi Baumeister malt und Neue Kunst – neues Sehen von Ottmar Domnick sowie Jazz in Farben, Hen Hop und Blinkity Blank von Norman McLaren u. a.

Aufführung des Films La Passion de Jeanne d'Arc (1928) von Carl Theodor Dreyer am 30. September 2005 im Staatstheater Kassel mit Orchesterbegleitung.

Tagung Die Tagung documenta zwischen Inszenierung und Kritik soll nicht nur den Stand der documenta-Forschung zusammenfassen, sondern neue Perspektiven, Fragestellungen und Reflexionen auf dem Gebiet der zeitgenössischen Kunstausstellung entwickeln. Im Mittelpunkt stehen die drei Bereiche Inszenierung, Internationalität und Kritikgeschichte der documenta. Die Tagung wendet sich nicht ausschließlich an das Fachpublikum, sondern möchte auch einen weiten Kreis von Interessierten ansprechen. Alle Vorträge werden 2006 in einem Tagungsband veröffentlicht. 27. Oktober – 30. Oktober 2005 documenta zwischen Inszenierung und Kritik; Evangelische Akademie Hofgeismar Mit Beiträgen von Roger M. Buergel, Harald Kimpel, Geert Lovink, Sarat Maharadj, Roland Nachtigäller, Ursula Panhans-Bühler, Rudolf Schmitz, Noemi Smolek u. a.

Publikation Begleitend zur Ausstellung erscheint im Steidl Verlag eine zweibändige Publikation mit Beiträgen von Elke Bippus, Roger M. Buergel, Dieter Daniels, Martin Engler, Michael Glasmeier, Philipp Gutbrod, Barbara Heinrich, Stefanie Herbst, Justin Hoffmann, Lutz Jahre, Harald Kimpel, Heike Klippel, Christoph Lange, Wolfgang Lenk, Annelie Lütgens, Gabriele Mackert, Roland Nachtigäller, Agnes Prus, Friedhelm Scharf, Gisela Schirmer, Bettina Steinbrügge, Karin Stengel, Annette Tietenberg, Ulrich Wegenast. Ca. 650 Seiten, deutsch-englische Ausgabe, s/w mit farbigen Abbildungen

Pressetext

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50 Jahre / Years documenta 1955-2005
Eine Ausstellung in fünf Kapiteln
Veranstalter: Kunsthalle Fridericianum Kassel.
Kurator: Michael Glasmeier

Stationen:
23.06.06 - 17.09.06 Domus Artium 2002, Salamanca
01.09.05 - 20.11.05 Kunsthalle Fridericianum, Kassel

KünstlerInnen
William Engelen, Friederike Feldmann, Sabine Groß, Katrin von Maltzahn, Katharina Meldner, Jonathan Monk, Alexander Roob, Tilo Schulz, Andreas Seltzer / Heike Vogler, Heidi Specker, Kai Vöckler

documenta-KünstlerInnen
Eija-Liisa Ahtila, Giovanni Anselmo, Ida Applebroog, Art & Language, Jo Baer, Thomas Bayrle, Samuel Beckett, Joseph Beuys, Guillaume Bijl, Julius Bissier, Bernhard Blume, Christian Boltanski, George Brecht, Marcel Broodthaers, John Cage, Luis Camnitzer, Robert Capa, Lawrence Carroll,  Christo , Lygia Clark, Stan Douglas, Marcel Duchamp, Ed van der Elsken, Ed Emshwiller, Walker Evans, Jean Fautrier, Robert Filliou, Fischli / Weiss, Terry Fox, Leon Golub, Rodney Graham, Johan Grimonprez, Ulrike Grossarth, Hans Haacke, Richard Hamilton, Karl Hartung, Werner Heldt, Ernst Hermanns, Eva Hesse, David Hockney, Wilhelm Lehmbruck, Ronald B. Kitaj, Pierre Klossowski, Piero Manzoni, Agnes Martin, Henri Michaux, Paula Modersohn-Becker, Malcolm Morley, Bruce Nauman, Claes Oldenburg, Nam June Paik, Pier Paolo Pasolini, Markus Raetz, Gerhard Richter, Dieter Roth, Ed Ruscha, Reiner Ruthenbeck, Rob Scholte, Jan Schoonhoven, Seth Siegelaub, Robert Smithson, Mark Tansey, Paul Thek, André Thomkins, Mark Tobey, Heinz Trökes, Hans Uhlmann, Maria Elena Vieira da Silva, Andy Warhol, Weegee, William Wegman, Fritz Winter, Krzysztof Wodiczko, Adolf Wölfli, Wols