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In einem der schönsten Kunstmuseen Deutschlands, dem 1968 von Rudolf-August Oetker gestifteten Bau der Kunsthalle Bielefeld, befindet sich eine zu Unrecht wenig bekannte Sammlung zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Der amerikanische Architekt und Mitbegründer des International Style moderner Architektur, Philip Johnson, schuf damit seinen einzigen Museumsbau in Europa. Das unzertrennlich mit Bielefeld und der Region Ostwestfalen-Lippe verbundene Haus gilt als ein Kleinod unter den Museen, das im In- und Ausland vor allem für seine Ausstellungen bekannt ist.

In Bonn präsentiert sich die Kunsthalle Bielefeld als eine weitere beispielhafte Sammlung zur Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts mit rund 120 Werken, deren Entstehung von 1904 bis 2007 reicht.

Wie viele deutsche Sammlungen wurden die Bielefelder Kunstankäufe nach dem 1. Weltkrieg begonnen, von der Naziherrschaft durch Plünderungen jäh gestoppt und nach dem 2. Weltkrieg engagiert von einzelnen Bürgern neuerlich belebt. So stiftete der Bielefelder Unternehmer Rudolf-August Oetker ab 1950 einige Hauptwerke der Sammlung, ehe die Stadt ab 1954 stetig Ankäufe aus öffentlichen Mitteln ermöglichte. So kamen die ersten Werke von Auguste Rodin, Emil Nolde und Max Beckmann nach Bielefeld. Zur bedeutenden Sammlung gehören rund 700 Gemälde und Skulpturen sowie über 4500 Grafiken. Darunter finden sich Meisterwerke der Klassischen Moderne von Sonia und Robert Delaunay, Alexej von Jawlensky, Ernst Ludwig Kirchner, August Macke, den Malern der Brücke wie des Blauen Reiters, Man Ray, Pablo Picasso, der konstruktivistischen Strömungen der 1920er Jahre mit László Moholy-Nagy und Oskar Schlemmer sowie Hauptwerke der amerikanischen und deutschen Kunst der 1970er und 1980er Jahre. Bei den Zeitgenossen ragen beispielhafte Arbeiten von Georg Baselitz, George Condo, Peter Fischli/David Weiss, Robert Longo, Yoko Ono, Thomas Schütte, Hiroshi Sugimoto oder Rirkrit Tiravanija heraus. Auch der 2008 restaurierte Skulpturenpark mit Werken von Henri Laurens, Henry Moore, Sol LeWitt oder Olafur Eliasson belegt die Internationalität der Sammlung, die sich durch atmosphärische Dichte und kunsthistorische Spannweite auszeichnet. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in Bielefeld beim deutschen Expressionismus – neben Ernst Ludwig Kirchner oder Emil Nolde spielen auch die Werke des westfälischen Expressionismus beispielsweise von Peter August Böckstiegel, Christian Rohlfs oder Hermann Stenner eine Rolle.

Mit einer reichen Auswahl von 120 Gemälden, Papierarbeiten, Skulpturen, Fotografien, Filmen und einigen Installationen überrascht die Ausstellung in Bonn mit ungewöhnlichen Gegenüberstellungen. Der Gang durch die Kunstgeschichte wird immer wieder durch Künstler- und Themenräume aufgelockert.

Eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, in Kooperation mit der Kunsthalle Bielefeld.