short biography

Thomas Hirschhorn (geb. 1957 in Bern/Schweiz, lebt in Paris) ist Installationskünstler. Er nahm 2002 an der documenta in Kassel teil und vertrat die Schweiz auf der Biennale in Venedig 2011. Thomas Hirschhorn studierte an der Schule für Gestaltung und Kunst in Zürich.

Objekte, Installationen, Environments, Research, Dokumentationen, Kommunikationsprojekte, Stadtraumkuns

http://thomashirschhorn.ch/home

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"Qualität = Nein! Energie = Ja!" lautet das Motto des Schweizer Installationskünstlers Thomas Hirschhorn. Aus den für seine Arbeiten typischen, armen Materialien mit großer Symbolkraft entstehen in den Raum wuchernde, durch Paketklebeband notdürftig verbundene Assemblagen mit chaotischer Struktur. Sowohl Themen- wie auch Materialwahl versteht der Künstler als vorranig politische Entscheidungen. Die begehbaren Skulpturen Hirschhorns sind ebenso provokativ wie innovativ, der Betrachter erhält keine Chance, der Wucht der Arbeiten zu entgehen.

Häufig setzt Hirschhorn von ihm verehrten Philosophen, Künstlern und Schriftstellern ephemere Denkmäler - beispielsweise dem französischen Philosophen George Bataille im Rahmen der documenta 11. Gemeinsam mit den Bewohnern der Friedrich Wöhler Siedlung in Kassel eröffnete Hirschhorn das 'Bataille-Monument', bestehend aus einer Bibliothek, einer Imbissbude, einem Radiosender und einem Taxiunternehmen, das die Besucher des arrivierten Teiles der documenta in das Problemviertel bringen sollte. Für Hirschhorn ist es wichtig, allen Schichten der Gesellschaft den Zugang zu Kunst zu ermöglichen: "Ich habe mein bildhauerisches Vokabular dergestalt gewählt, daß Menschen nicht ausgeschlossen, sondern in meine Arbeit – oder besser, in die Welt – einbezogen werden. Das ist mein Anliegen. Aus diesem Grund arbeite ich. Das ist meine politische Aussage." Da sich Hirschhorn nicht scheut, sich auch brisanten Themen anzunähern, löst sein politisches Engagement Kontroversen aus. Bar jedes ästhetischen Anspruchs fordern seine Arbeiten kompromisslos zum Dialog über unseren Umgang mit Massenmedien, dem Kapitalismus und den sozialen Problemfeldern in der Welt auf.

Anna Katharina Schäfer, kunstaspkte 2012

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