short biography

Albrecht Dürer (geboren 1471 in Nürnberg/Deutschland, gestorben 1528 in Nürnberg) war Maler, Grafiker, Mathematiker und Kunsttheoretiker. Er absolvierte eine Ausbildung als Goldschmied und war Schüler in der Werkstatt des Künstlers Michael Wohlgemut in Nürnberg. Mit seinen Holzschnitten, Kupferstichen und Radierungen bereitete er den Weg für neue Techniken und zählt zu den herausragenden Vertretern der Renaissance.
(Malerei, Zeichnungen, Grafik, Radierungen, Kupferstiche, Holzschnitte, Bücher, Kunsttheorie; Berechnungen zu Geometrie, Perspektive, menschlichen Proportionen)

http://www.nationalgallery.org.uk/artists/albrecht-durer

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Albrecht Dürer, geboren am 21. Mai 1471 in Nürnberg, lebte in einer Zeit, in der die mittelalterliche, jenseitsbezogene Lebenswelt tiefgreifende Umbrüche erfuhr: Belebt durch das humanistische Gedankengut öffnete sich der Blick allmählich für diesseitige Fragen des Lebens. Die Kultur der Renaissance erweiterte ihr zentrales Thema 'Religion' um eine intensive Auseinandersetzung mit dem Wesen des Menschen. Das Werk Albrecht Dürers spiegelt diese veränderte Weltsicht nicht nur wider, sondern zeugt gleichzeitig von dessen eigenen innovativen Ideen. Dürer war ein freier, gebildeter Künstler, der sich von kirchlichen Aufträgen zunehmend unabhängig machte.

Dürer schuf viele figürliche Darstellungen und Porträts. Während seiner beiden Reisen nach Italien, die ihn unter anderem nach Venedig und Padua führten, konnte er die Originale der italienischen Renaissance studieren und Anreize für sein eigenes Schaffen sammeln. Inspiriert durch die Kupferstiche Andrea Mantegnas und die Figurendarstellungen Jacobo de Barbaris setzte Dürer sich in Skizzen und Zeichnungen mit den Merkmalen der menschlichen Physiognomie auseinander. Diese Arbeiten ergänzte er mit mathematischen Berechnungen zur Vermessung des Körpers, die seine Kunst – ganz im Sinne des Humanismus – auf eine wissenschaftliche Grundlage stellten. Die kunsttheoretischen Überlegungen fasste Dürer 1528 in einer Proportionslehre zusammen - die erste illustrierte und gedruckte Proportionslehre überhaupt. Auf Grundlage seiner Analysen schuf er unter anderem die Gemälde 'Das Rosenkranzfest' (1506), 'Adam und Eva' (1507) und den 'Heller-Altar' (1508/09). Dürer fertigte außerdem zahlreiche Porträts seiner Zeitgenossen an: er malte und zeichnete seine Familie und Freunde, Nürnberger Adelsfamilien und Kaufleute, Geistliche und Gelehrte sowie Kaiser Maximilian I. Das Besondere dieser Porträts liegt darin, dass Dürer durch die präzise Wiedergabe der physiognomischen Merkmale des Einzelnen auch dessen innere Gestalt sichtbar machte. Die intensive Untersuchung der Individualität führte dazu, dass Dürer zunehmend ein Gespür für das eigene Ich und für seine Position als Künstler entwickelte. Sein Selbst-Bewusstsein kommt unter anderem in dem Selbstporträt aus dem Jahr 1500 zum Ausdruck, in dem er sich als idealisierten, christusgleichen Mann malte.

Dürers Neugier auf seine unmittelbare Lebenswelt umschloss auch die Natur. Schon in seinen frühen Landschaftsaquarellen, die er vor Ort in der Nürnberger Umgebung und während seiner ersten Italienreise malte, erfasste er die Atmosphäre der verschiedenen Landschaften mit zarten, lasierten Farben. Ebenso wie seine Pflanzen- und Tierstudien ( etwa 'Das Große Rasenstück' (1503)), nutzte er diese Vorstudien als Detailvorlagen für spätere Gemälde und Drucke. Auch diese Arbeiten zeugen von Dürers genauer Beobachtungsgabe: Seinen 'Feldhasen' (1502) malte er im Moment des ruhigen, aber wachsamen Kauerns und bezog somit einen Wesenszug des Tieres in seine Darstellung mit ein.

Im Bereich der Druckgraphik löste Dürer Kupferstich und Holzschnitt von ihrer bisherigen Funktion als Buchillustrationen und etablierte sie als eigenständige Kunstwerke. Durch feine Linienführung und exakte Wiedergabe von Details überschritt er die begrenzten Gestaltungsmöglichkeiten der verschiedenen Drucktechniken und näherte sie der Malerei an. Er versah seine Grafiken schon früh mit seinem 'Dürer-Monogramm', vertrieb sie professionell und verkaufte sie erfolgreich in ganz Europa. Inhaltlich sind an Dürers druckgrafischem Werk die Kontraste der Übergangsphase zwischen Mittelalter und Neuzeit zu erkennen: so schuf er einerseits traditionell-religiöse Andachtsbilder und -zyklen, befasste sich andererseits aber auch mit überzeitlichen, philosophischen Themen. Eine besondere Stellung nehmen diesbezüglich die rätselhaften und vielschichtigen Meisterstiche 'Ritter, Tod und Teufel', 'Hieronymus im Gehäus' und 'Melencolia I' ein, welche die nachdenkliche, melancholische Seite des Künstlers offenbaren.

Dürer unterhielt engen Kontakt zu anderen Künstlern und Gelehrten. Eine enge Bindung bestand etwa zu dem Humanisten Willibald von Pirckheimer, der ihm viele Aufträge vermittelte. So stellte er auch den Kontakt zu Erasmus von Rotterdam her, den Dürer während seiner niederländischen Reise zweimal porträtierte. Auch diese letzte große Reise Dürers, die ihn unter anderem nach Antwerpen, Mechelen, Ghent und Seeland führte, zeugt von der Anerkennung, die ihm seine Zeitgenossen entgegenbrachten: Dürer konnte dort einen großen Teil seiner Arbeiten verkaufen, zudem erhielt er zahlreiche Porträtaufträge, etwa von König Christian II. von Dänemark, besuchte Empfänge und begegnete niederländischen Künstlern wie Quentin Massys, Jan Mabuse und Lucas van Leyden.

Kristina Schulze, kunstaspekte 2011

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